Ärztliche Praxis (17.-19. Jahrhundert)

Ambulante ärztliche Krankenversorgung um 1800 – "Krankenbesuchs-Anstalten" der Universitäten Würzburg und Göttingen.

Teilprojekt des Paketantrags "Ärztliche Praxis (17. – 19. Jahrhundert)" Das geplante Projekt soll die bislang kaum erforschte ärztliche Praxis in den um 1800 an vielen deutschen Universitäten gegründeten "Krankenbesuchs-Anstalten" – zeitgenössisch auch Polikliniken genannt – untersuchen, in welchen Ärzte und Medizinstudenten in erster Linie Kranke unterer Gesellschaftsschichten in ihrem häuslichen Umfeld behandelt haben. Grundlage dieser Studie ist eine einzigartige Sammlung von rund 800 handschriftlichen Krankengeschichten, die Conrad Heinrich Fuchs (1803-1855), Professor in Würzburg und später in Göttingen, zu Lehr- und Forschungszwecken angelegt hat. Diese zeitnah handschriftlich dokumentierten Begegnungen mit Kranken erlauben einen differenzierten Einblick in ärztliches Handeln und Interaktionen zwischen Medizinern und Patienten in der häuslichen medizinischen Versorgung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zudem ermöglichen die handschriftlichen Krankengeschichten eine Annäherung an den Alltag der klinischen und praktischen Ausbildung von Ärzten in dieser Zeit. Des Weiteren lässt sich aus den Krankengeschichten und den Fachpublikationen der in den "Krankenbesuchs-Anstalten" praktizierenden Ärzte herausarbeiten, in welcher Weise die alltägliche Praxis die medizinische Theorie und ihre Weiterentwicklung beeinflusste.

Bearbeiterin: Frauke Wiesendanner, M.A., Projektleiterin: PD Dr. Karen Nolte

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